„Urformen – Eiszeitkunst begreifen“ // Sonderausstellung ab 22. November 2024
Nach Wiedereröffnung des Hauses im April findet Ende November in der Archäologischen Staatssammlung die erste Sonderausstellung statt. Damit wird der neu errichtete, unterirdische Sonderausstellungsraum mit 600 Quadratmetern Fläche erstmals für das Publikum zugänglich und entführt Interessierte in das Thema „Eiszeitkunst“.
Vom 22. November 2024 bis 21. April 2025 wird in der Archäologischen Staatssammlung die Ausstellung „Urformen – Eiszeitkunst begreifen“ präsentiert. Sie besteht aus der kombinierten Wanderausstellung „Urformen – Figürliche Eiszeitkunst Europas“ der Arbeitsgemeinschaft Weltkultursprung (Ulm) mit einem ergänzenden inklusiven Bestandteil des Landesmuseums Württemberg (Stuttgart).
Die ältesten figürlichen Kunstwerke der Menschheit sind rund 40.000 Jahre alt. Sie bilden vor allem Menschen, aber auch die eiszeitliche Tierwelt ab. Ausgehend von bekannten Funden aus den Höhlen der Schwäbischen Alb, wie dem berühmten Löwenkopf aus der Vogelherdhöhle im Lonetal oder dem sogenannten Adoranten aus dem Geißenklösterle im Achtal können 23 nachgeschnitzte eiszeitliche Kunstwerke aus anderen Fundstellen Europas hautnah erlebt werden. In München wurde die Ausstellung um Repliken von vier bayerischen Funden ergänzt, deren Originale in der neuen Dauerausstellung der Archäologischen Staatssammlung präsentiert werden. Dazu zählen die Statuette „Rote von Mauern“ (ca. 25.000 v. Chr., Weinberghöhlen bei Mauern), ein durchlochter Knochenstab mit figürlicher Darstellung und eine Mammutgravur (ca. 15.000 v. Chr., Klausenhöhlen im Altmühltal) sowie eine Kalksteinplatte mit Pferdekopf und menschlichen Figuren (ca. 14.000 v. Chr., Hohlensteinhöhle bei Ederheim). Die Ausstellung arbeitet ausschließlich mit Kopien herausragender Beispiele altsteinzeitlicher Kunst, um den Besucherinnen und Besuchern ein Erlebnis aus nächster Nähe zu ermöglichen. Interaktive Stationen bieten Einblicke in zentrale Fragen zur Lebenswelt der Menschen der Altsteinzeit.
Der inklusive und multimediale Teil der Ausstellung, der vom Landesmuseum Württemberg und dem Gestaltungsbüro Gitti Scherer 2024 ergänzend gestaltet wurde und nun erstmals außerhalb von Stuttgart erlebbar ist, besteht aus fünf Einzelstationen, die im Außenbereich der Ausstellung angeordnet sind und Elemente der Eiszeitkunst detailliert ansprechen und vertiefen. Er wurde dezidiert für die Belange blinder und sehgeschädigter Menschen angelegt. Die Teile können als Rundgang erlebt werden, der durch eine, mit dem Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. abgestimmte Lauflinie für Taststöcke auf dem Boden einfach zu erschließen ist. Die Objekte sind ertast- und so auch für blinde und sehbeeinträchtigte Besucherinnen und Besucher erfahrbar: Vergrößerte Modelle der Originale und der vervollständigten Figuren können und sollen ausdrücklich berührt werden. Hier rücken Mammut, Bär und Löwe, aber auch tanzende Frauen sowie Adoranten-Darstellungen in den Fokus. Video-, Hör- und Riechstationen lassen die Altsteinzeit und ihre ausdrucksstarke Kunst lebendig werden. Ergänzt um ein abwechslungsreiches Begleitprogramm, bestehend aus Führungen, Workshops und Vorträgen entsteht ein spannendes, mit verschiedenen Sinnen erlebbares Angebot für alle Besucherinnen und Besucher.
Die Sonderausstellung „Urformen – Eiszeitkunst begreifen“ ist vom 22.11.2024 bis 21.04.2025 in der Archäologischen Staatssammlung, Lerchenfeldstr. 2 in München zu sehen. Die Ausstellung ist barrierefrei zugänglich und mit taktilen Leitlinien versehen. Der inklusive Teil enthält haptisch erfahrbare und vergrößerte Objekte für blinde und sehbeeinträchtigte Personen sowie multisensorische Stationen. Der Eintritt in die Sonderausstellung ist kostenfrei bzw. im regulären Museumseintritt enthalten.
Save the date: Die Eröffnung der Ausstellung findet am 21. November um 19 Uhr in der Archäologischen Staatssammlung statt. Die Pressekonferenz mit anschließendem Rundgang am selben Tag um 11 Uhr. Akkreditierung für Medienvertreter unter: presse (at) archaeologie.bayern
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Überblicksbilder zur Ausstellung schicken wir bei Bedarf ebenfalls gerne zu.