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„Planet Africa – Eine archäologische Zeitreise“ // ab 16. Mai 2025

Archäologische Fragestellungen sind grenzüberschreitend. Vor dem Hintergrund der großen politischen Diversität Afrikas fungiert die Archäologie als Türöffner für eine kontinentale Verbundenheit über historisch gezogene Grenzen hinweg. Die Ausstellung „Planet Africa“, entstanden aus einem DFG-Forschungsprojekt, ermöglicht Besucherinnen und Besuchern den Blick auf eine gesamtafrikanische Perspektive. Vom 16. Mai bis 28. September ist sie in der Archäologischen Staatssammlung in München zu sehen.

Archäologische Fragestellungen sind grenzüberschreitend. Vor dem Hintergrund der großen politischen Diversität Afrikas fungiert die Archäologie als Türöffner für eine kontinentale Verbundenheit über historisch gezogene Grenzen hinweg. Die Ausstellung „Planet Africa“, entstanden aus einem DFG-Forschungsprojekt, ermöglicht Besucherinnen und Besuchern den Blick auf eine gesamtafrikanische Perspektive. Vom 16. Mai bis 28. September ist sie in der Archäologischen Staatssammlung in München zu sehen.

Als Wiege der Menschheit besticht Afrika durch sein einzigartig kulturelles Erbe. Kein anderer Ort kann so viel Reichtum an Natur, Geschichte und kulturellem Wandel vorweisen. Deshalb auch ist der Kontinent mit seinen unterschiedlichen Ländern prädestiniertes Forschungsziel – auch für archäologische Projekte. Aus einem solchen Forschungsprojekt („Entangled Africa“: Innerafrikanische Beziehungen zwischen Regenwald und Mittelmeer, ca. 6.000–500 Jahre vor heute) ist die Ausstellung „Planet Africa“ erwachsen und damit ein Zusammenschluss deutscher und afrikanischer Forschungs- und Kultureinrichtungen. Im Mittelpunkt: die Erforschung von Archäologie und Umweltgeschichte, die Erforschung der Entwicklung und Verbreitung von Technologien und Objekten, der Verbindung von Bevölkerungsgruppen sowie der menschlichen Interaktion mit Klimazonen und Naturräumen Afrikas – aus afrikanischer Perspektive. 

In sechs thematischen Modulen ermöglicht die Ausstellung an unterschiedlichen Orten in Deutschland und Afrika Museumsgästen eine Zeitreise durch mehr als zwei Millionen Jahre Menschheitsgeschichte. Sie schlägt Brücken zu aktuellen Projekten und archäologischen Forschungsfragen und beleuchtet sämtliche Aspekte der afrikanischen Geschichtegeografische, archäologische, soziale und kulturelle. Afrikanische Street-Art-Künstlerinnen und -Künstler steuerten Illustrationen bei. Angesprochen werden die ersten Vertreter der Gattung „Homo“ ebenso wie die jüngeren Entwicklungen neuer Kulturtechniken und Ernährungsstrategien, die von Afrika in die ganze Welt getragen wurden. So entsteht das Bild eines Kontinents, der durch seine natürliche Vielfalt fasziniert, aufgrund fortdauernden  (Umwelt-)Veränderungen jedoch auch immer wieder neue Überlebensstrategien entwickeln und muss. Selten war dieser Erfahrungsschatz so wichtig wie heute.

Neben archäologischen Funden geben Bilder und Schriftzeichen ein umfassendes Zeugnis von Handwerk, Kunst, Technik und Umwelt längst vergangener Zeiten – und von den Verbindungen der Menschen über enorme Entfernungen hinweg. Ausgrabungen von Siedlungen offenbaren soziale und politische Strukturen eines verdichteten Zusammenlebens, während in weiten Landstrichen mobile Lebensformen existierten. Darüber hinaus wird die moderne Nutzung alten Wissens und die archäologische Erforschung der eigenen Vergangenheit durch die an den Forschungsprojekten und der Ausstellung beteiligten afrikanischen Forscherinnen und Forscher sowie Künstlerinnen und Künstler gezeigt. So untersucht die Ausstellung auch die Tragfähigkeit der Archäologie als verbindendes Glied für eine panafrikanische und interkontinentale Verbundenheit.

Die Ausstellung Planet Africa setzt ein starkes Zeichen für die kulturelle Vernetzung zwischen Europa und Afrika. So ist die Ausstellung auf zwei Kontinenten zu sehen – in Deutschland als Wanderausstellung und in Afrika als Dauerausstellung. Damit ist sie ein Spiegelbild der reichen kulturellen Vielfalt, Geschichte und Gegenwart des afrikanischen Kontinents. In Afrika wird „Planet Africa" an mehreren bedeutenden Standorten gezeigt: Nairobi (Kenia), Rabat (Marokko), Maputo (Mosambik), Accra (Ghana) und Lobamba (Eswatini). Diese Städte wurden bewusst ausgewählt, um die Vielseitigkeit Afrikas in seiner ganzen Dimension zu repräsentieren. „Planet Africa“ zielt darauf ab, den interkontinentalen Wissenschaftsdialog zu fördern und die kulturelle Infrastruktur in Afrika nachhaltig zu stärken: Die Ausstellung hat das Potential, benachteiligten Gemeinschaften aktuelle Forschung zugänglich zu machen und das tiefere Verständnis für die frühe Geschichte Afrikas zu fördern. Zeitgleich bietet sie  die Möglichkeit, auf beiden Kontinenten einer breiten Öffentlichkeit archäologische Spitzenforschung Afrikas zu präsentieren.

Ein umfangreiches Begleitprogramm mit Vorträgen, Workshops, Führungen und Schulprogramm ergänzt den Ausstellungsbesuch in der Archäologischen Staatssammlung. Zu finden ist es auf: www.archaeologie.bayern/erleben/sonderausstellung/planet-africa/


Die Ausstellungsmodule im Überblick

Modul 1: Vielfalt – natürlicher Reichtum durch Diversität

Afrika umfasst heute 22 % der Landmasse der Erde. Dennoch wird seine räumliche Ausdehnung regelmäßig unterschätzt. Die biologische Vielfalt ist außergewöhnlich. In 7 Ökozonen leben von Norden nach Süden über 45.000 Pflanzenarten und mehr als 1.100 

Säugetierarten. Diese Vielfalt der Natur geht Hand in Hand mit einer Vielfalt der menschlichen Kultur: nirgendwo werden mehr Sprachen gesprochen, nirgendwo ist die genetische Vielfalt der Menschen größer.

Modul 2: Menschwerdung – erste entscheidende Schritte

Mindestens ein Dutzend verschiedene Menschenformen gab es in den letzten vier Millionen Jahren in Afrika. Etwa 90 % der Arten im menschlichen Stammbaum sind in Afrika entstanden und die meisten haben auch nur in Afrika gelebt, während der Rest der Welt menschenleer war. Ohne diese einmalige afrikanische Geschichte gäbe es heute keine Menschheit auf dem Globus.

Modul 3: Gewusst wie: Agiles Wissen & flexible Technik

Mit dem Beginn der produzierenden Wirtschaftsweise, in der erstmals Nutztiere und Nutzpflanzen gezüchtet und angebaut wurden, begann ein Epochenwandel. Bis heute bildet er die Grundlage unserer Gesellschaft. Die afrikanischen Gemeinschaften nutzten das neue Wissen auf ganz unterschiedliche Weise, indem die vier Säulen des Nahrungserwerbs - Haustiere, Wildtiere, Kulturpflanzen und Wildpflanzen - quer über den Kontinent immer wieder neu gemischt wurden.

Modul 4: Zeichen & Bilder: Wissen wird visualisiert

Afrika ist der Felskunst-Kontinent. In 36 der 54 afrikanischen Staaten finden sich zahlreiche  Zeugnisse dieser Form der Kommunikation. Sie wurden anfangs von Jägern und Sammlern, später und bis heute auch von Viehhirten oder Bauern geschaffen. Das Lesen von Spuren und Felsbildern begann lange bevor - vor etwa 6.000 Jahren - erste Schriften in Afrika entstanden.

Modul 5: Rohstoffe – Austausch, Handel, Macht

Afrika war immer ein reicher Kontinent, gesegnet mit Rohstoffen. Sie wurden zu Land und zu Wasser über den ganzen Kontinent transportiert, entlang der großen Flusssysteme und der Küsten oder mit Karawanen quer durch die Sahara. An den Knotenpunkten der Handelsnetze entwickelten sich komplexe Gesellschaften. So entstand in den letzten 3.000 Jahren ein fruchtbares Nebeneinander von Jägern und Sammlern, Ackerbauern, Viehzüchtern, Handwerkern, Händlern und Herrschern.

Modul 6: Neue Perspektiven – afrikanische Archäologie heute

Knapp 150 Stätten des Weltkulturerbes der UNESCO liegen in 46 afrikanischen Staaten. Das reiche archäologische Erbe Afrikas ist, wie anderswo auch, durch Faktoren wie Klimawandel, Gewalt oder wirtschaftliche Interessen gefährdet. Zahllose Universitäten, Forschungs-einrichtungen und Museen auf dem gesamten Kontinent haben sich in den Dienst der Archäologie gestellt. Sie kann über Ländergrenzen hinweg die Idee einer panafrikanischen Verbundenheit beflügeln.

Kuratorinnen und Kuratoren
„Planet Africa“ entstand unter der Leitung von Jörg Linstädter und Miriam Rotgänger (KAAK - Kommission für Außereuropäische Archäologie und Kulturen des DAI), zusammen mit Wazi Apoh (University of Ghana, Accra-Legon), Gerd-Christian Weniger (Museum Consult), Matthias Wemhoff und Ewa Dutkiewicz (Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte) und einer großen Anzahl afrikanischer und deutscher Archäologinnen und Archäologen. Die Ausstellung wurde auf Basis der Forschungsergebnisse des DFG-Schwerpunktprogramms „Entangled Africa“ konzipiert, das in 13 Projekten das subsaharische Afrika beleuchtet und innerafrikanische Beziehungen und Netzwerke der letzten 6.000 Jahre bis zum Beginn der Kolonialzeit beleuchtet. Afrikanische Straßenkünstler haben Illustrationen zu den einzelnen thematischen Modulen entworfen. Gefördert wurde die Ausstellung durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). 

Aktuelle News zum transkontinentalen Projekt finden sich hier:
offizielle Website des Ausstellungsprojektes
Blog-Seite zur Ausstellung

Die Sonderausstellung „Planet Africa - Eine archäologische Zeitreise" ist vom 16. Mai bis 28. September 2025 in der Archäologischen Staatssammlung, Lerchenfeldstr. 2 in München, zu sehen. Die Ausstellung ist barrierefrei zugänglich. Eintrittspreis: Die-So Euro 6,- (ermäßigt Euro 4,-). Zudem ist ein Kombi-Ticket mit der Dauerausstellung erhältlich. 

Die Eröffnung der Ausstellung findet am 15. Mai um 19 Uhr in der Archäologischen Staatssammlung statt.
Die Pressekonferenz mit anschließendem Rundgang am selben Tag um 11 Uhr. Akkreditierung für Medienvertreter unter: presse (at) archaeologie.bayern 

Download Pressemitteilung als PDF (press release in English available)
Download Pressemitteilung in Word
Download Begleitprogramm

Download Modul-Überblick Ausstellung
Download Ausstellungstexte (in English available)
Download Factsheet archäologischer Objekte

Download Plakatmotiv
Download Pressebilder (bitte anfordern/please request pictures)